La Vie en Toast
Begonnen haben wir das Abenteuer 'La Vie en Toast' 2014 mit der Wohnzimmeratmosphäre, einer 24-stündigen Psytrance-Party in Berlin. Schnell kamen wir mit anderen Veranstalter*innen in Kontakt, und bauten unseren kleinen Essensstand auf Open Airs, in Techno-Clubs und bei Kunst & Kultur-Veranstaltungen auf. Gestartet haben wir - 5 Freund*innen - mit dem Kochprojekt aus Spaß und aus der Freunde, Gleichgesinnte mit leckerem Essen zu versorgen. Über die Jahre haben wir uns weiterentwickelt und nun steht neben dem Spaß auch der Wunsch im Vordergrund, nachhaltig etwas in dieser Welt zu verändern. Wir haben ein Unternehmen gegründet und aus dem Projekt unsere Haupttätigkeit gemacht – zumindest für einen Teil von uns. Wir unterstützen regionale Landwirtschaft, kaufen frische Produkte hauptsächlich bio ein, kochen viel vegan/vegetarisch, und arbeiten stetig an der Verbesserung unseres Zero-Waste-Konzepts. Und genau diese Werte wollen wir auf die Festivals mitbringen. Wir sind 'kollektiv für genuss und verantwortung', ob als Essensstand unterwegs, oder als Catering-Betrieb in Berlin.
- In maximal drei Sätzen - was bedeutet die Corona Krise für euer Festival
- Der Sommer 2019 war unser erster Festivalsommer als Essensstand. Damit haben wir uns einen lang gehegten Traum erfüllt. Auf sechs Festivals haben wir (vegane) Quiche, Salate, Suppen und fruchtige Energy-Törtchen verkauft, auf einem siebten Festival waren wir backstage für die Crew-Verpflegung zuständig. Die restlichen Wochen im Jahr haben wir unser Catering-Geschäft in Berlin ausgebaut.Diesen Sommer hatten wir vor, neben bereits gebuchten Hochzeits-Caterings und anderen Veranstaltungen auch wieder auf ein paar ausgewählte Festivals zu fahren.Mit Beginn der Maßnahmen im Zuge der Pandemie wurden ausnahmslos alle bereits geplanten Caterings abgesagt, und seit fast drei Monaten sind wir auftragslos.Einen kleinen Hoffnungsschimmer haben wir noch, zwei Festivals wurden auf den Spätsommer verschoben. Aber natürlich ist ungewiss, wie die Situation dann aussehen wird.
- Was wünscht ihr euch von der Politik?
- Aktuell gibt es viele Personen, Gruppen, Organisationen, Unternehmen und Branchen, die Rückendeckung und Unterstützung von der Politik bräuchten. Besonders am Herzen liegt uns zum einen der Erhalt von Kultur und Kunst in allen Daseinsformen.Zum anderen fordern wir die Politik auf, die Pandemie als Chance für einen Wandel der aktuellen Klimapolitik und der Agrarpolitik zu begreifen. Unser globales Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell ist so nicht haltbar und alles andere als resilient – das zeigt uns diese Krise mehr denn je. Es braucht jetzt wirklich ehrgeizige Maßnahmen und Gesetze für den Klimaschutz und den Erhalt der Biodiversität. Sonst droht uns der ökologische Kollaps.